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Historisches Stichwort Juli 2022: Eröffnung der Strecke Flugplatz Rotthausen – Gelsenkirchen Machensplatz am 12. Juli 1913

Pfingsten 1912 wurde der Flugplatz Rotthausen eröffnet. Er lag etwa in Höhe der heutigen Trabrennbahn.

Wünschenswert war die Anbindung des Flughafens an das Straßenbahnnetz. Dies ließ sich jedoch kurzfristig nur bedingt erreichen. Die von der Stadt Gelsenkirchen durch die Dickampstraße gewünschte Linienführung konnte nicht schnell erbaut werden, weil eine Kreuzung an der Ah- und Dickampstraße zu lange Herstellungszeiten erfordere. Für die geplanten Großflugtage im August 1912 sei dies zu knapp.

„Wir werden die Wagen vom Hptbhf. Gelsenkirchen ab durch die Bahnhof- und Ahstrasse führen. Wir möchten aber jetzt schon darauf aufmerksam machen, dass, wenn wir fertig werden, die ganze Anlage natürlich nur derart provisorisch ist, dass wir nach Beendigung der Flugtage den Verkehr zunächst wieder aufheben und die ganze Anlage erst in einen wirklich dauernd betriebssicheren Zustand versetzen müssen.“

 

Die provisorische Linie wurde am 4. August 1912 in Betrieb genommen. Die Zeitung dazu:

„Sie wird vorläufig nur während der Flugwoche betrieben. Die Wagen der neuen Linie bekommen die Liniennummer 9 und sind außerdem durch Schilder mit der Aufschrift „Zum Flugplatz Gelsenkirchen – Rotthausen“ gekennzeichnet. Vom Hauptbahnhof fahren die Wagen durch die Bahnhofstraße, Ahstraße und biegen alsdann in den Stadtgarten ein. Die Wagen verkehren von vormittags 10 Uhr in einem Abstand von 10 Minuten. Nachmittags werden Einsatzwagen nach Bedarf eingeschoben.“

Nach dem Ende der Flugtage wurde die Linie am 12. August wieder eingestellt.

Am 29. September 1912 wurde die Trabrennbahn eröffnet. An diesem Tag wurde die Straßenbahnlinie wieder in Betrieb genommen. Danach wurde sie erneut eingestellt.

Die Strecke wurde anschließend für eine dauerhaften Betrieb ertüchtigt und die Streckenführung leicht geändert. Am 12. Juli 1913 ging die Strecke in Betrieb. Sie führte Gelsenkirchener Hauptbahnhof durch die Dickampstraße, die neu angelegte Zeppelinallee, durch den heutigen Stadtgarten und die Essener Straße bis zur neuen Schwarzbachbrücke und ist zweigleisig ausgebaut. Der Bahnkörper lag zum größten Teil nicht im Fahrdamm der Straßen.

 

Gelb markiert der Entgültige Linienverlauf der Flugplatzlinie.

 

Fahrplan der Linie 9 zur offizielen Eröffnung der Strecke.

 

Schafner und Fahrer posieren circa 1913 vor dem TW41.