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Historisches Stichwort März 2024

Eröffnung der Strecke Hattingen – Blankenstein

Am 7. März 1914 fand die landespolizeiliche Abnahme der Strecke Hattingen-Blankenstein durch den Regierungspräsidenten in Arnsberg statt. Wegen der Steigungsverhältnisse wurden magnetische Schienenbremsen vorgeschrieben. „Die Ausrüstung des bei der heutigen Abnahme vorgeführten Wagens genügt allen Anforderungen. Gegen die Inbetriebnahme der abgenommenen Strecke bestehen keine Bedenken, sobald die vorgenannten Warnungstafeln aufgestellt sind und der Fahrplan von der Eisenbahndirektion genehmigt ist“, stellte die Genehmigungsurkunde fest. Am 12. März konnte die Strecke in Betrieb gehen. Sie führte vom Hattinger Bahnhof über die Hattinger Innenstadt und die Henrichshütte nach Blankenstein.

Gebaut und betrieben wurde die Linie von der BOGESTRA im Auftrag der Hattinger Kreisbahn, die keine eigenen Betriebsmittel besaß. Bis zur Fertigstellung der Stromversorgung in Blankenstein im Sommer 1914 konnte zunächst nur stündlich gefahren werden.

Auch das Personal war knapp. Im Januar 1914 schrieb die BOGESTRA an den Hattinger Landrat: „Wir haben mehrere Male in der Hattinger Zeitung eine Annonce aufgegeben, um für die Strassenbahn Hattingen- Blankenstein Leute aus der dortigen Gegend für den Fahrdienst zu gewinnen. Es haben sich auch genügend Leute gemeldet, die, obgleich ihnen unsere Bedingungen durch Einsendung der diesbezüglichen Formulare bekannt waren, den Dienst antreten wollten, von denen aber bis auf 6 Mann alle kurz vor Beginn ihres Dienstes unter irgendeinem Vorwand und unter Angabe, dass ihnen das Anfangsgehalt zu gering wäre, abgeschrieben haben. Wir sind daher gezwungen, bei Aufnahme des Betriebes den grössten Teil des Personals aus Angestellten unseres Bochumer Betriebes zu entnehmen, wodurch eine Verteuerung infolge der schon höher gestiegenen Gehälter derselben nicht zu umgehen ist.“