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Historisches Stichwort März 2023: Inbetriebnahme der Strecke durch die Ringstraße in Gelsenkirchen 1928

Die meisten Gelsenkirchener Straßenbahnlinien verkehrten von Beginn an durch die Bahnhofstraße, die heutige Fußgängerzone. Als Umgehungsstrecke in Richtung Bismarck wurde am 18. März 1928 die Strecke vom Hauptbahnhof durch die Ringstraße und Bismarckstraße über den „Stern“ nach Bismarck betrieben. Sie kreuzte dabei die Wanner Straße, die von der Linie von Wanne zum Betriebshof und weiter zum Neumarkt betrieben wurde. Am „Stern“ traf sie auf die alte Streckenführung nach Bismarck.

Ausschnitt Streckennetz um 1929 rund um den Neumarkt

Zunächst bekam sie die Liniennummer 6. Von Bismarck kommend verkehrten die Bahnen zusammen mit den Linien 2 und 4b bis zum Stern gemeinsam. Vom Stern aus ging es über die Bismarckstraße und Ringstraße zur Wildenbruchstraße und zur dortigen Schleife. Diese wurde aber nicht befahren, sondern die Fahrt wurde durch die Bahnhofstraße über Neumarkt, Alter Markt und Hochstraße fortgesetzt nach Bismarck. Zunächst verkehrte die Linie nur in dieser Richtung alle 20 Minuten. Zusammen mit den Linien 2 und 4 b ergab sich auf der Strecke vom Stern zum Bahnhof Bismarck eine 5-Minuten-Verkehr.

Weichenplan um 1950 GE

Bei den Fahrgästen scheint die neue Streckenführung nicht gut angekommen zu sein, denn die Strecke wurde wohl nicht lange betreiben. Welche Linien wie lange dort verkehrten ist schwer zu sagen. Gedruckte Fahrpläne gab es damals noch nicht. Nach 1945 waren die Gleise noch vorhanden, aber nicht in Betrieb.

Die Ringstraße erlebte später eine Renaissance der Straßenbahn im Zuge des Stadtbahnbaus. Heute verkehren hier noch zahlreiche Buslinien.

Liniennetz um 1929 mit Teilstreckenverzeichnis