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Historisches Stichwort Mai 2021

Mai 1914: Eröffnung der Straßenbahnlinie von Gelsenkirchen bis zur Grenze von Günnigfeld

Im April 1911 beschlossen die Gelsenkirchener Stadtverordneten den Bau einer Straßenbahnlinie vom Gelsenkirchener Hauptbahnhof nach Günnigfeld. Die Gemeinde Günnigfeld stellte sich dagegen, da sie die Konkurrenz zu der Linie von Herne nach Höntrop befürchtete, an der die Gemeinde Günnigfeld beteiligt war. Die Linie wurde deshalb nur bis zur Gemeindegrenze von Günnigfeld gebaut.

Die Strecke führte durch die heutigen Straßen Wildenbruchstraße, Ückendorfer Straße, Osterfeldstraße und Günnigfelder Straße. Am Ückendorfer Platz wurden die Gleise der Linie von Wattenscheid nach Gelsenkirchen ohne Gleisverbindung berührt. Die neue Linie wurde am Hauptbahnhof mit der Strecke nach Hessler und Horstermark verbunden. Als Liniennummer diente die „8“.

Anfang Mai 1914 berichtete die Tageszeitung über die erste Probefahrt: „Mit großem Hallo wurde die 1. „Elektrische“ auf der neuen Strecke Gelsenkirchen-Günnigfeld von einer großen Kleinkinderschar empfangen und wie ein Wundertier aus einer anderen Welt bestaunt.“ Am 14. Mai ging die neue Linie in Betrieb. Gefahren wurde im gemischten 10-/20-Minutentakt.

Die Stadtgrenze nach Günnigfeld konnten die Bahnen erst 1924 überqueren.